Mit Blasmusik ins Traumland- Jahreskonzert des Musikvereins
Traumland hieß das musikalisch breite Thema, welches der Musikverein mit ihren 75 Musikern in drei Orchestern am 08. April ihren Gästen versprach. Nach Meinung vieler Besucher war das Programm bei allem Anspruch doch kurzweilig und unterhaltsam wie selten gewesen. Dass Spaß und Freude an der Musik von den Dirigenten Priorität hatte, war von der ersten Minute an zu hören und zu sehen.
Nur ein gutes Jahr nach ihrer Amtsübernahme als Dirigentin der Jugendgruppe, die zusammen mit der Bläserklasse der Friedrich-Schelling-Schule auftrat, zeigte sich Kathrin Rumbolz mit ihren Schützlingen in routinierten und begeisternden Vorträgen. Vor allem das Eröffnungsstück „Gimme some Lovin‘“ und das Westernstück „Blazing Bones of the West“ mit mutigen Posaunensoli und täuschend echten Schüssen im Rhythmus offenbarten das große Potential der Jungmusiker. Da ist zu hoffen, dass die Kinder der Bläserklasse langfristig ihre Heimat beim Musikverein finden werden. Bei der Zugabe „Party Rock Anthem“ stand der Saal und die Gäste zückten ihre Handykameras, denn auf Zeichen der Dirigentin wurde die Bühne freigeräumt und weitere 50 jugendliche und aktive Musiker strömten aus dem Zuschauerraum auf die Bühne wo eine herzerfrischende Choreographie geboten wurde. Als Höhepunkt zauberten alle 70 Musiker ihre Instrumente hervor und groovten im Takt.
Die Jugendkapelle unter der erfahrenen Leitung von Karin Schreier begann mit einem Gongcrash ihr imposantes Eröffnungsstück „Celtic Ritual“. Souverän meisterte das Orchester den ungewöhnlichen 5/4-Takt. Mara Messerschmitt glänzte beim Klarinettensolo „Tico Tico“ mit ihrem federleichten Vortrag. Amüsante Nuancen waren beim „Chiquita Banana Song“ zu hören. Klar, dass auch die Jugend nicht ohne Zugabe von der Bühne kam.
Nach der Pause zeigte auch die Stadtkapelle unter Leitung der Vizedirigentin Karin Schreier, dass auch ohne hauptamtlichen Dirigenten im letzten halben Jahr seriös und mit Freude weitergearbeitet wurde. Das anspruchsvolle „ Alpine Inspirations“ führte die Zuhörer tatsächlich in die Bergwelt zu Sonnenaufgängen aber auch zu bösen Geistern. Ganz leicht kamen danach „Kinderscherze“ und die „Ellwangen Polka“ aus den Instrumenten.
Ehrungen durch den Kreisverband-Jugenddirigenten und Besigheimer Stadtmusikdirektor Roland Haug gab es für die Aktiven Andreas Fellger (20 Jahre), Uwe Feil, Harald Pfeiffer und Fritz Richter (50 Jahre) und Horst Braun (70 Jahre).
Den Ehrungsmarsch „Viribus Unitis“ dirigierte der neue Dirigent der Stadtkapelle, Werner Gerhäuser, welcher nach Ostern die Stabführung übernimmt. Mit der spektakulären Musik aus „König der Löwen“ wurden noch einmal große Sehnsüchte geweckt.
Für das Finale gesellten sich in bewährter Weise die Spieler der Jugendkapelle mit auf die Bühne, wo dann Winnetou-Melodien wahrlich zum Träumen verleiteten. Damit nicht genug, hatten die Musiker noch zwei Zugaben mit reichlich Action und Bewegung parat.