Musikerausflug nach JUX

Im Jahr 2006 waren wir zum letzten Mal dort: in JUX. Die kleine, spartanische Hütte ohne fließendes Wasser, das Plumpsklo mit Gießkannenspülung, der hölzerne Aussichtsturm. Am ersten Juli-Wochenende 2023 empfingen wir alle so, wie wir es damals vor 17 Jahren verlassen hatten. Endlich konnten wir unsere Tradition wieder aufleben lassen und ein Wochenende auf dem JUX-Kopf verbringen. Schon in der Woche vorher ging es im Chat los: „Wann sollen wir dort sein?“, „Was müssen wir zum Essen und Trinken einpacken?“, „Wer will wie viele Brötchen?“, „Wer backt einen Kuchen“ und so weiter. Schlussendlich waren wir 14 Personen zwischen 5 und 74 Jahren, die dort übernachtet haben. Es gab dabei verschiedene Möglichkeiten: Manche schliefen im Turm – jedenfalls eine der beiden Nächte. Andere schliefen im Auto und machten dabei interessante Begegungen mit neugierigen Vögeln. Wieder andere schliefen im Matratzenlager und schnarchten dort gemeinsam um die Wette. Dann gab es auch noch die Zeltbewohner. Entweder im genügsamen Dreier-Iglu oder auch in der gegensätzlichen Variante: der „Villa“. Das geräumige Zelt bekam während des Aufenthalts immer mehr Bezeichungen dazu. Idyllisch wurde von einer Villa mit Badezimmer im Westflügel geschwärmt, mehrere Kinderzimmer und ein Ankleidezimmer wurden dazuinterpretiert.

Am ersten Abend wurde der Grill angeheizt und mitgebrachte Salate gegessen. Als es uns zu späterer Stunde draußen zu kalt wurde, quetschen wir uns in die Hütte und beschäftigten uns mit Gesellschaftsspielen. Die Kids waren noch lange draußen unterwegs. Doch gegen Mitternacht zog es auch die Letzten ins Bett. Am nächsten Morgen war die Nacht schon früh zu Ende. Schon um 4 Uhr gab es ein unbeabsichtigtes Familientreffen beim Toilettengang. Zwischen 7 und 8 Uhr waren die meisten wach – nur in der Villa war noch alles ruhig. Von der Überlegung, mit einem Trompetensignal zu wecken, wurde nur widerwillig abgesehen. Nach dem gemütlichen Frühstück an der frischen Luft ließen wir den Tag langsam anlaufen. Die Jungs schnitzten, die Mädchen laßen Bücher und die Erwachsenen tranken Kaffee und plauderten. Nebenher wurde das Gulaschfleisch und die Zwiebeln für den Abend geschnippelt. Jeden Morgen und jeden Abend stieg jemand auf den Aussichtsturm und öffnete oder schloss die Fensterläden. Wir haben wirklich lange gezählt und überprüft: Es sind 95 Stufen.

Am Nachmittag unternahmen wir eine Wanderung. Es ging über Waldwege durch die Hüttlenwaldschlucht, entlang dem Silberbach zum Silberstollen und über Wanderpfade zurück zum Juxkopf. Von den angesetzten anderthalb bis zwei Stunden musste im Laufe der Zeit abgesehen werden. Nach fast drei Stunden trudelten die ersten Wanderer ein. Schnaufend, nassgeschwitzt, erledigt. Nur gut, dass die Villa ein „Badezimmer im Westflügel“ hat, wo sich alle nach und nach frischmachen konnten. Wie freuten sich alle auf ein Stück Kuchen und einen warmen Kaffee, denn das Wetter wurde windig und kalt. Als es dann auch noch zu regnen begann, verlegten wir unsere gemütliche Runde in die Hütte. Allerdings wurde der Weg zur außenliegenden Toilette dadurch immer beschwerlicher. Nach der leckeren Gulaschsuppe packten wir noch die Instrumente aus. Mit einer recht ausgewogene Besetzung mit Ersatzschlagzeug auf einem umgedrehten Teller und 10-jähriger Dirigentin brachten wir eine passable Leistung zustande. Und vor allem hat es Spaß gemacht! An diesem Abend gingen wir etwas früher ins Bett. Manche Zeltbewohner zogen wegen Hochwasser ins Matratzenlager um. Aber eins hatten alle gemeinsam: Alle waren erschöpft von so vielen tollen Erlebnissen und der super Gemeinschaft, die wir erlebt haben.

Am letzten Morgen war es sonnig, aber windig. Nach dem Frühstück kamen schon die ersten Besucher, die auf den Turm wollten. Auf charmante Kinderart wurden ein Kuchenstück ums andere verkauft, sodass am Abend alles ratzeputz weg war. Um die Mittagszeit beschlossen wir, noch etwas Musik zu machen. Trotz des starken Winds hat es dann doch noch gut geklappt – die Gäste waren zufrieden.

Und so gingen ereignisreiche, fröhliche und die Gemeinschaft bereichernde Tage dem Ende zu. Wir freuen uns schon aufs nächste Mal!