Chronik: 1866-1945

Schon 1866 bestand nachweislich eine Besigheimer Musikgesellschaft, aber erst nach dem 1. Weltkrieg wurde aus einer privaten Blaskapelle auf Betreiben von Christian Pfitzenmaier und Rektor Friedrich Schelling, dem späteren Ehrendirigenten der Kapelle und Ehrenbürger der Stadt Besigheim, am 15. März 1925 der Musikverein Stadtkapelle Besigheim e.V. gegründet. Eine aktive Vereinsarbeit wurde betrieben und ihre hervorragenden Musiker mit vielen Preisen bei Veranstaltungen belohnt.

Aber nicht nur musikalisch, sondern auch optisch machte die Stadtkapelle immer in der Öffentlichkeit auf sich aufmerksam. Schon bei der Vereinsgründung 1925 gab es einheitliche Musikerkleidung. Diese bestand aus Frack, Hose, Fliege und einem sogenannten Böller und wurde von jedem Musiker privat angeschafft. Daher wurde der Verein auch als „Fräcklesverein“ bezeichnet.

Die Machtübernahme 1933 brachte ein großes Tief für den Verein. Mit dem Nazi-Dirigismus waren viele Musiker nicht einverstanden und blieben den Proben und Veranstaltungen fern, so dass der Verein 1937 zwangsweise aufgelöst wurde. Auf Befehl des damaligen Bürgermeisters und der Machthaber wurden die Musiker jedoch unverzüglich verpflichtet, weiterhin zu musizieren, eine gewisse Zeit als Feuerwehrkapelle und als SA-Reservemusik.