2023: Ach, du dicker Hund

Ein excellenter Start ins Neue Jahr

Nach dreijähriger Coronapause sind sie nun endlich wieder auf der Bühne: Die Theatergruppe des Musikvereins Stadtkapelle Besigheim. Unter neuer Regie von Stefanie Graßler hat sich eine junge dynamische Gruppe geformt. Mit viel Herzblut begeisterten sie ihr Publikum am 6. und 7. Januar 2023 ab dem ersten Augenblick mit ihrem theatralischen Können.

Luise Meier (gespielt von Stefanie Graßler) und ihre Tochter Anna (Susanne Bauer) sind sichtlich verzweifelt: Ehemann und Vater Anton (Benjamin Ziegler) hetzt von Geschäftstermin zu Geschäftstermin und gönnt sich keine Ruhe. Zudem vernachlässigt er dadurch seine Familie. Wenn nicht ein Foto von ihm im Wohnzimmer hängen würde, würden die beiden ihn nicht einmal mehr erkennen, bemerkt Anna spitzfindig. Nachdem Anton auch die Teilnahme an der Beerdigung von Tante Elsbeth absagt, reicht es. Anna und Luise wollen ihm eine Lektion erteilen. Schnell sind der Geschäftspartner Rainer (Andreas Fellger) und Nachbarin Marie (Karin Häberle) eingeweiht und machen mit. Und da ist auch schon die Idee: Man muss Anton vorgaukeln, er hätte einen Nervenzusammenbruch und würde Tiere sehen, die gar nicht da sind. Onkel Otto, der Dorfarzt (Andre Häberle), lässt sich schnell zu diesem Schmu überreden. Als dann auch noch das Drama ums Erbe von Tante Elsbeth dazukommt, formt sich ein vermeintlich hieb- und stichfester Plan: Luise bekommt das Erbe nur, wenn sie gut auf Tante Elsbeths Hund aufpasst – Anton kann aber Hunde nicht ausstehen.

Perfekt“, denken sich die beiden Damen des Hauses und zu Beginn klappt auch alles wie am Schnürchen. Doch irgendwann fliegt der Schwindel auf und die Retourkutsche verfehlt ihre Wirkung nicht.

Die Souffleuse Sonja Schreier wurde kaum gebraucht, denn die Darsteller hatten alles fest im Griff. Die hervorragend herausgearbeiteten Pointen gaben der Vorstellung das Übrige. Ohne die special effects mit Licht und Ton von Maximilian Haug wäre dies ebenfalls nicht möglich gewesen. Das Publikum war kaum zu bremsen vor Lachen, als Benjamin Zielger mit dem imaginären Hund an der Leine spazieren ging oder als Frau verkleidet über die Bühne schwebte.

Als zum Schluss das Verwirrspiel dem Höhepunkt zuspielt, löste sich natürlich alles in Wohlgefallen auf – der Hund darf bleiben, Luise bekommt das Erbe, sie und ihr Mann schweben wieder im siebten Himmel, Anna und Rainer sowie Marie und Otto finden ihr Liebesglück.